© Wilfried Meyer

DIE MUSEUMSMACHER*INNEN

Wenn Kinder ein Museum gestalten würden, wie würde es dann aussehen? Was gäbe es zu entdecken und wie würde die Kunst präsentiert? Mit diesen Fragen hatte sich die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit den MUSEUMSMACHER*INNEN aus Düsseldorf beschäftigt. Zusammen mit Expertinnen und Experten der Museen K20 und K21 begab sich eine 4. Klasse der Düsseldorfer Paul-Klee-Grundschule in die Kunstsammlung, um von den Eintrittskarten über das Begleitmaterial bis zu den Sitzgelegenheiten und Workshopangeboten alles unter die Lupe zu nehmen. Nach der Vorbereitung im Unterricht ging es ins Museum: Sofort stellten DIE MUSEUMSMACHER*INNEN fest, dass kein Kind hinter der grauen, eintönigen Fassade ein Kunstmuseum erahnen würde. Um den Eingang schneller zu finden, klebten sie Pfeile aus Kreppband und „K20“ als Wegweiser mit großen Buchstaben auf den grauen Museumsvorplatz. In den wöchentlichen Workshops wurden auch Themen wie das Recht auf freie Meinungsäußerung und Bildung diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler kamen zu dem Schluss, dass ihr Recht auf kulturelle Bildung durch die Aufmachung und Gestaltung des Museums beeinträchtigt wird. Zu teure Eintrittspreise und nicht kindgerechte Schaltertresen waren nur zwei ihrer Beispiele dafür. Gemeinsam definierten sie, wie ein Museum ihrer Meinung nach, gestaltet sein müsste, um für Kinder einladend und attraktiv zu sein. Dazu zählten ein einladender und kindgerechter Eingangsbereich mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, niedrigere Schaltertresen, Themenführungen oder ein Leitsystem vor dem Eingang des Museums. Ob ihre Ideen eine reale Chance auf Umsetzung haben, testeten die Kinder im Gespräch mit der Museumsdirektorin und der Presse bei der Abschlussveranstaltung, bei der sie ihre Vorschläge präsentierten. Einige Empfehlungen der MUSEUMSMACHER*INNEN wurden dabei aufgegriffen und sollen bei der Renovierung des Eingangsbereichs berücksichtigt werden. Aber auch die Fassade des Museums wurde kurz nach Projektende auffällig umgestaltet: Ein großer Pfeil weist nun den Weg zum Museumseingang.